Alle Sitzungen wurden wie gewohnt durch unsere Freunde des Fanfarenzuges Iffezheim unter der Regie ihres Zugführers Mario Eberle und ihres musikalischen Leiters Mirko Kolarcik eröffnet.
Was verbinden sowohl ortsansässige als auch -fremde sofort mit unserem schönen Iffezheim? Natürlich die Rennbahn. Was liegt da wohl näher als ein Tanz zu diesem Thema. Aus diesem Grund schlupften die Kleinsten unserer Narrenschar dieses Jahr in ein Jockey-Dress und begeisterten zu den Klängen von „Trippel Trappel Pony“ das Publikum. Einstudiert wurde dieser Tanz von Gudrun Gress und Iris Stiefel. Die Kostüme wurden von Bettina Bosler sowie einigen Müttern unserer kleinen Nachwuchs-Jockeys geschneidert.
Ein wesentlicher und nicht wegzudenkender Bestandteil unserer Prunk- und Fremdensitzungen ist es, der Politik den Spiegel vorzuhalten. Dies wurde durch unseren Aktiven Rüdiger Zoller hervorragend übernommen. Als Arzt untersuchte er dabei sowohl lokale, regionale als auch überregionale Blessuren und Wehwehchen. Assistiert wurde ihm dabei von seiner Tochter „Schwester Jessica“. Sei es der Skandal um den Limburger Bischof, Berlusconis Schmiergeldaffäre oder das Kunstwerk vor dem Iffezheimer Rathaus. Zu allem stellte er eine schonungslose Diagnose und kam letztendlich immer zu dem Schluss: „Und wenn du nicht mehr weiter weißt, nimm Klosterfrau Melissengeist“.
Eine Prunksitzung ohne Tanzgarde ist kaum vorstellbar. Eine Darbietung der Spitzenklasse lieferte die
Tanzgruppe vom TSV Landau. Normalerweise besteht die Garde aus 26 Tänzerinnen. Aufgrund der etwas engen Bühnenverhältnisse trat die Formation mit einer kleineren Gruppe auf. Nichtsdestotrotz konnte man sehen, warum die Gruppe zu den drei besten Tanzgarden Deutschlands zählt und schon mehrere deutsche Meistertitel feiern konnte.
Was so mancher Fahrlehrer mit seinen Fahrschülern erleben und erdulden muss, veranschaulichten unsere beiden Aktiven Beate Hauns und Karin Kratzer. Sei es die wiederholten Fehlerversuche beim Einparken, die „Geheimnisse“ der Kupplung und des Schaltens oder die Notwendigkeit einen Überholvorgang zu erlernen, auch „wenn dieser nie mehr benötigt wird“. Unsere Fahrschülerin trieb ihre Fahrlehrerin beinahe in den Wahnsinn. Vielleicht fand sich auch der ein oder andere aus dem Publikum an seine eigene Fahrschulzeit zurückerinnert?! Da für unsere Fahrschülerin auch nach 125 misslungenen Fahrstunden, der PKW-Führerschein in weite Ferne rückt, blieb zum Ende nur noch die Anmeldung zum Rollator-Führerschein.
Warum sich das Pokerspiel seit einiger Zeit immer größer werdender Beliebtheit erfreut und sowohl an den Tischen zu Hause als auch im Internet gespielt wird, zeigte unsere Tanzgruppe Dance Company. In tollen Kostümen und mit vielen akrobatischen Elementen zauberten sie ein getanztes Pokerspiel auf die Bühne, das die Zuschauer restlos begeisterte. Einstudiert wurde der Tanz von Gudrun Gress und Iris Stiefel. Besonders zu erwähnen ist, dass die Kostüme von den Tänzerinnen selbst geschneidert wurden.
Dann wurde die Festhallenbühne zum wilden Westen um dekoriert. Am Lagerfeuer sitzend boten Harald „Winnetou“ Kraft und seine treuen Gefährten Armin „Old Shatterhand“ Merkel und Ribana (Christoph Laubel) einen Klassiker der Filmgeschichte dar. Dabei erzählten sie von allerlei Missgeschicken der Iffzer Bevölkerung. Sei es das Kunstwerk vor dem „kopflosen“ Rathaus, einem Hobby-Schäfer, dessen Tiere vom Gewicht der regen durchdrängten Wolle zusammenbrechen oder einem Neuling auf dem Gebiet der chinesischen Glückskekse. Nichts blieb den dreien verborgen. So sorgten sie wieder einmal für viel Gelächter im Publikum. Dann wurde es sentimental und es kam, wie es bei Winnetou III kommen musste. Nachdem die Zuschauer im Zeitraffer nochmals alle Auftritte der drei auf einer Leinwand verfolgen konnten, verabschiedeten sie sich unter dem stehenden Applaus des Publikums in die ewigen Jagdgründe. Der Auftritt war der letzte in dieser Dreierkonstellation. Harald wird der Iffzer Bütt aber weiterhin erhalten bleiben. Einen ganz besonderen und herzlichen Dank euch Dreien für die vielen tollen Beiträge der letzten Jahre.
Was passiert wenn zusammen wächst, was zusammen gehört? Was wenn eine alte Liebe zwischen Iffze und dem Ried zu neuem Leben erwacht? Unter dem frenetischen Beifall des Publikums hatte unsere neue Musikgruppe „Ohrenschmalz“ ihren ersten gemeinsamen Auftritt. Die Reaktionen der Zuschauer bzw. Zuhörer zeigten, dass die Fusion der „total musikverrückten“ Iffzer und Rieder, allesamt echte „Badner“, eine sehr gute Entscheidung war. So kann man getrost feststellen, dass neben dem kirchlichen auch der kulturelle Zusammenschluss zwischen Iffze und dem Ried bestens funktioniert hat. Und so fragte sich nach dem kurzweiligen Auftritt ein mancher: „Wer hat an den Uhr gedreht?“ Jetzt „wenn die Fasnacht wieder im Dorf losgeht…“.
Bereits zum vierten Mal tanzte unsere ICC-Showtanzgruppe Soley über die Bühne der Iffezheimer Festhalle. In schaurig schönen Kostümen stellten sie ihre eigene Version des Musicals „Tanz der Vampire“ dar. Mit tollen Rhythmen, vielen artistischen Einlagen und atemberaubenden Hebefiguren überraschten unsere „Untoten“ wieder einmal das Publikum und zogen sie voll und ganz in ihren Bann. Trainiert wurden die Tänzerinnen und Tänzer in diesem Jahr zum ersten Mal von Markus Marschall, der selbst mehrfacher deutscher Meister im Tanzen ist.
Auf einmal ging ein Donner durch die Iffezheimer Festhalle. Und es erschienen fünf Engel (Jonathan Merkel, Johannes Godbarsen, Wolfram Walter sowie die Senatoren Manfred Ell und Meingold Merkel) auf der Bühne. Sie berichteten von ihrem Anflug auf Iffze und der beschwerlichen Landung. So wurde ihnen von Petrus der Landeplatz genau beschrieben. Dort sei so ein beleuchtetes Ding, das man sogar vom Weltall aus sieht. Dass es auch unter Engeln „schwarze Schafe“ gibt, bewies Nachzügler Engel Heinz (Heinz Zoller). Seine Landung verspätete sich etwas, da er beim Anflug gegen einen Pfosten prallte. Um seine Schmerzen zu lindern, wollte er sein Knie kühlen. Aber er konnte den angepriesenen Brunnen beim besten Willen nicht finden. Die sechs Engel berichteten allerhand über die Gestaltung der Iffzer Ortsmitte und dem ein oder anderen Fauxpas. Beispielweise stellten sie fest, dass Pfarrer Dafferner am Heiligabend vergessen hatte in Plittersdorf die Christmette zu halten. „Sozusagen den Geburtstag vom Chef seinem Sohn verpennt.“ Doch egal was sie auch auf der Erde erlebt haben, sie kamen immer wieder zur Erkenntnis: „Wir sind die Engele vom siebten Himmel. Wir sind die schönsten in dem Gewimmel. Und dort sind wir ja so beliebt, weils do drobbe bloß Iffzer gibt.“ Der Auftritt dieser sechs Engel war ein echtes Novum auf der ICC-Bühne. Sie sind allesamt Mitglieder des Iffezheimer Kirchenchors, der im vergangen Jahr sein 150-jähriges Bestehen feierte.
Auch an einem Geheimagenten nagt der Zahn der Zeit. So beklagte sich unser in die Jahre gekommene James Bond (Marc Schwander), dass er seit Ewigkeiten keine Aufträge mehr erhält. M (Schatzmeister Herbert Sauter) versuchte unserem 007 beizubringen, dass seine Lizenz zum Töten erlischt und er in den wohlverdienten Ruhestand geschickt wird. Zum Ausklang seiner Karriere wurden einiger seiner früheren Erzfeinde eingeladen. Nacheinander kamen General Anatol Gogol, Fidel Castro und Felix Leiter (alle Elferrat Holger Deutschmann) auf die Bühne, um James Bond mit ihrem Besuch die Ehre erweisen. Als besondere Wertschätzung seiner Dienste um das Empire, sollte er von Queen Elisabeth II. (Ehrenpräsident Bernd Hansmann) zum Ritter geschlagen werden. Dabei ging dann das ein oder andere schief und James Bond bemerkte, dass das Ende naht. Doch einen allerletzten Auftrag erhielt er dann doch noch. Von der „Vereinigung der sieben Gemeinderäte“ bekam er die Aufgabe (überbracht von Harald Schäfer), die Statue vor dem Rathaus zu sprengen. Dies solle zum Protest für die Verwendung von Steuergeldern geschehen.
Doch bei der Ausführung gab es dann das ein oder andere Problem mit unserem alternden James Bond. Und so war das Ende doch näher als erwartet. Für die tollen Kostüme dieses James Bond Streifens war Ramona Kölmel verantwortlich. Die Bond-Girls wurden von Amandine und Lajana Bochannek gemimt.
Der ICC schätzt sich sehr glücklich, dass sich auch altgediente Fastnachter weiterhin aktiv in unserem Verein engagieren. Sei es unser Ehrenpräsident Bernd Hansmann als Queen oder unsere beiden Senatoren Manfred Ell und Meingold Merkel als Engel.
Mit dem nächsten Beitrag wurde es wieder musikalisch. Die Gruppe „Die durstigen Fidel“ (Armin Wild und Rolf Metzger) machten ihrem Namen alle Ehre. Die Drohung, sie haben schon größere Säle leer gesungen, bewahrheitete sich nicht. Im Gegenteil. Das Publikum war mehr als begeistert. Sie sangen sowohl von alltäglichen als auch nicht so alltäglichen Dingen und Problemen im Leben eines Mannes. So referierten sie in ihren Liedern u.a. über die Vorzüge einer Feinrippunterhose und über die Sammelleidenschaft einiger Männer. „Mann“ wirft halt nicht gerne Dinge in den Müll. Denn „Für uff da Acker kann ma’s nemme, für da Acker isch’s noch gut“. Ob diese Weisheit auch für die eine oder andere Ehefrau zutrifft, ließen die zwei allerdings offen. Bei den Geschichten der beiden blieb kein Auge trocken. Das Publikum honorierte dies mit stürmischem anhaltendem Applaus.
Der Tanz des ICC-Männerballetts stand ganz im Zeichen des wilden Westens. Im Kanu „fuhr“ der Indianerhäuptling, umringt von den Indianern seines Stammes der „Big Wamps“ auf die Bühne. Mit Anmut und vielen akrobatischen Einlagen zeigten die Männer einen Tanz der Spitzenklasse und begeisterten mit ihren begnadeten Körper die Zuschauer. Bei der Zugabe wurde es eher zünftig. Zu dem Hit „Rock me“ sah man schuhplattelnde Männerkörper in Indianerkostümen. Ein herrlich verrückter Anblick. Trainiert wurden unsere Indianer von Vanessa Mayer. Um die Kostüme kümmerte sich Karin Schneider. Geschminkt wurden unsere Indianer, sowie alle Auftretenden unserer Sitzungen von Bettina Bosler und Sabine Härtel.